Zur Aufzucht der Zwerggarnelen sind keine besonderen Maßnahmen notwendig und es ist am besten, das Muttertier sowie die Jungen einfach in Ruhe zu lassen. Nur wenn im Aquarium auch Fische leben, die Lebendfutter nicht verschmähen, kann es sinnvoll sein, eiertragende Weibchen in einem Netbreeder zu separieren. Der Breeder sollte dann unbedingt an einer nicht zu stark beleuchteten Stelle des Beckens angebracht und mit einer dicken Laubschicht versehen werden, um den Tieren genügend Versteckmöglichkeiten zu bieten.
Feingliedrige Pflanzen in und um den Breeder sind als Sichtschutz ebenfalls empfehlenswert. Die bessere Alternative ist allerdings auf jeden Fall, von vornherein für garnelengeeignete Gesellschaft oder am besten gleich für Artbecken zu sorgen.
Die jungen Garnelen sind nach dem Schlupf absolut winzig und farblos. Es ist nicht verwunderlich, dass man sie die meiste Zeit nicht zu Gesicht bekommt und erst nach einigen Wochen, wenn sie schon ein paar Millimeter gewachsen sind und je nach Art schon etwas kräftigere Farben zeigen, überhaupt erst bemerkt.
Futter für die Zwerggarnelen
Die kleinen Garnelen fressen von Anfang an alles, was die adulten Tiere auch nicht verschmähen – Algen, Mulm, Futtertabs, Gemüse und den Rest der Futterpalette. Besonders gut geeignete „Kinderstuben“ für junge Zwerggarnelen sind „verdreckte“ Javamoospolster und Laubhaufen bestehend aus sich zersetzenden Eichen- und Buchenblättern.
Das Wachstum der Garnelen fällt je nach Nahrungsangebot unterschiedlich aus. Meist werden die Weibchen aber mit etwa 4-6 Monaten und einer Größe von 1,5 cm geschlechtsreif und setzen selbst bereits Eier an, allerdings die ersten Male in wesentlich geringerer Anzahl als ihre schon voll ausgewachsenen Artgenossinnen.
Garnelen Kreuzungen
Bei der Zucht von Zwerggarnelen ist generell darauf zu achten, dass keine Arten zusammen gehalten werden, die sich untereinander paaren können. Viele Arten – genannt seien hier zum Beispiel die „Tiger-„, „Hummel-“ und „Bienengarnele“ aus der Gattung Caridina – können sich fruchtbar untereinander kreuzen, was wohl oder übel auf lange Sicht noch ein größeres Wirrwarr bei der Artbestimmung und mitunter Beeinträchtigungen der noch artreinen Stämme in Menschenobhut zur Folge hätte. Häufiger im Umlauf scheinen derzeit beispielsweise Hybriden aus „Hummel-“ und „Bienengarnelen“ zu sein.
Da die Artbestimmung der meisten gehaltenen Garnelen noch voll im Gange ist, wird sich optimistisch geschätzt wohl erst in einigen Jahren Ordnung in dieses Chaos bringen lassen. Unproblematisch in dieser Hinsicht sollte dagegen die Vergesellschaftung von jeweils einer Caridina-Art mit einer Art aus der Gattung Neocaridina sein, da eine Kreuzung über die Gattungsgrenzen hinweg als sehr unwahrscheinlich gilt.
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